Ich hatte es gerade noch geschafft! Nach einem Urlaub mit Tapetenwechsel ging ich schnurstracks am letzten Ausstellungstag in unsere historische Badeanstalt, um das Ergebnis der Aktivitäten des „Club-Teams“, die ich noch vor der Abreise etwas begleiten konnte, endlich in Augenschein zu nehmen.
Es war beeindruckend, was hier in kurzer Zeit entstanden ist!
Als Einstieg in die Ausstellung gab es im Warteraum der Frauen erstmal optisch was auf die Mütze. Die eindringliche Botschaft – Clubs sind sind Kulturstätten! Hier finden Menschen durch Musik, Tanz und Party zusammen. Diese Orte bieten Raum für Ausdruck und Lebensgefühl. Sie befeuern die Entwicklung neuer Szenen und Stilrichtungen, die in alle soziale Bereiche wirken. Die Ausstellungsmacher liefern hierfür den besten Beweis.
Weiter ging es mit Bildern von leeren, verwaisten Veranstaltungsorten. Das Volksbad a.D. mit seinem morbiden Charme unterstreicht die Verlassenheit der einst pulsierenden Clubs der Region, die gekonnt fotografisch eingefangen wurden.
Dann, im Badebereich der Männer, die leeren, künstlerlosen Bühnen, zurückgebliebene Rauschutensilien und technisches Equipment, das nicht mehr benötigt wird. Unter anderem dargestellt mit Objekten aus dem Fundus der Geschichtswerkstatt.
Der Rundgang fand dann im Warteraum der Männer sein Ende. Tonlos liefen hier Videos von Online-Konzerten. Die aktuell einzige Möglichkeit „Livemusik“ und Publikum zusammenzubringen.
Als Besucher dieser feinen Inszenierung bekommt man auch ohne innige Beziehung zum Clubleben das Gefühl, dass hier etwas droht, verloren zu gehen. Und diese Misere ist für viele Menschen, die in diesem Bereich tätig, nicht bloß ein Gefühl!
Über das alles wird u.a. bei RNF in drei Minuten berichtet.
Kleine abschließender Hinweis: Die Ausstellung war nicht im „Altes Volksbad Creative Business“. Das passiert halt immer mal wieder.